Freitagsgedanke: Sorgen

Darum ging es letzten Sonntag in der Predigt. Dr. Martin Grabe sprach zum Thema „Sorgen sind nicht nötig“. Er ermutigte Sorgen loszulassen, und sich auf kindliches Vertrauen einzulassen. In meinen Notizen zur Predigt und dem Predigttext (Matthäus-Evangelium, Kapitel 6, die Verse 25-34) lese ich den Satz „wir haben jetzt schon das Recht uns Sorgen zu machen“ und ich fand es gut, dass Sorgen nicht ausgeklammert wurden. Wohl wurde deutlich, dass wir die Freiheit haben, wohin wir den Blick lenken. Grabe lud ein den Fokus auf Jesus zu setzen und Sorgen loszulassen. Notiert habe ich auch den Satz „Der Schöpfer aller Dinge kümmert sich um dich!“. Wie dankbar bin ich, mich selbst in Situationen daran zu erinnern – und zu wissen, dass er sich um andere kümmert. Manchmal braucht er mich an dieser Stelle. Manchmal kann ich nicht anders, als die Menschen im Gebet Gott anzubefehlen. Manchmal bin ich froh, dass es nicht an mir, meinen Gebeten oder Handlungen liegt, dass Gott sich kümmert und für den Nächsten sorgt.

Sorgen. Montag in der Gemeindeleitung dachten wir weiter über das Thema nach. Wir erinnerten uns an Worte, in denen die Sorge vorkommt. Im Laufe der Woche habe ich die Sammlung mehrfach bewegt: sorgen, besorgen, versorgen, vorsorgen, umsorgen, Fürsorge und Nachsorge. Auch in Sorgfalt steckt die Sorge und wie wichtig ist die Sorgepflicht, die beinhaltet für das Wohl von Kindern zu sorgen. Den Vers, den wir am Montag mit bedachten, war ein Vers aus dem ersten Petrusbrief. Dort heißt es: „alle Sorgen werft auf ihn“.

Ein Gebet aus der Bibel, hat mich dann gestern weiter nachdenken lassen. Ich las das Gebet des Agurs in der Bibel, in den Sprichwörtern, Kapitel 30. Bevor Agur stirbt bittet er darum andere nicht zu belügen und zu betrügen, und dann will er weder arm noch reich werden. Agur bittet Gott „gib mir gerade so viel, wie ich brauche“. Vorher wird davon berichtet, dass Gott beschützt, die bei ihm Schutz suchen, und da war für mich wieder dieses kindliche Vertrauen, von dem auch Grabe sprach.

Ich weiß aus verschiedensten Situationen, wie wichtig es ist z.B. Vorsorge zu treffen, sei es für die eigenen Angelegenheiten im Krankheitsfall, oder wie ich es gerade bei Freunden erlebe, für die Kinder, die nach dem Tod versorgt sein sollen. Ich finde es auch gut, sich Gedanken zu machen, was es zu besorgen gilt, oder wer der Fürsorge bedarf. Ich will die Sorgen nicht ausklammern, weder kleine noch große – doch sie müssen nicht gefangen nehmen, dürfen besehen und abgegeben werden. Habe ich als Kind in Angst und Not nach Eltern und Vertrauten geschrien, bete ich heute gerne mit den Psalmen und manchem geistlichen Lied. So wie wir letztens im Bibelgespräch sangen: „Hab ich alle meine Sorgen im Gebet dem Herrn gesagt, wird er liebevoll all meinen Kummer stillen“ (Feiern & Loben Nr. 85).

Claudia Sokolis-Bochmann

Pastorin Claudia Sokolis-Bochmann ist sonntags um 10 Uhr im Gottesdienst und 14-tägig mittwochs um 15 Uhr zum Bibelgespräch anzutreffen, ebenso am letzten Freitag im Monat von 15-17 Uhr zur KaffeeZeit.- Treffen und

Termine können auf Nachfrage zum Gespräch und gemeinsamen Nachdenken mit ihr vereinbart werden.